Mai 2015, Algarve:Was kochen wir heute? Gar nichts, wir grillen! Endlich können wir unseren neuen Grill einweihen, denn wir haben den Strand für uns allein! Seit Vigo schleppen wir ihn mit, und bisher war er unbenutzt…. Also Koteletts rausgeholt aus dem Eisfach, den Salat angerichtet, ein paar Dosen Bier aus dem Schiffskeller geholt, und dann nix wie ab ins Dinghi und an den Strand. :::::::
Montag, d. 18.5. – Seit gestern sind wir in der Marina in Lagos, und wir werden wohl noch eine Weile bleiben. Der Wind bläst wieder aus allen Rohren, da können wir wegen der Brandung noch nicht mal schwimmen gehen, und am Strand bearbeitete uns heute morgen ein natürliches Sandstrahlgebläse. Was tun? Wir nehmen uns einen Mietwagen und machen uns auf eine Rundtour.
Zunächst besuchen wir nochmal einige Strände der Westküste. Diese Strände sind bei Surfern wegen der tollen Brandung heißgeliebt, wir als Segler müssen deshalb in der Regel einen großen Bogen darum machen. So fahren wir jetzt mit dem Auto: zurück. Zunächst wieder zum Cabo de Sao Vicente, dann nordwärts. Eine Zeitlang schauen wir den Surfern zu, die sich am Praia Amado in die Wellen wagen. Schließlich ziehen wir weiter in die Lagunenlandschaft des Flüsschens Carrapateira – auch sie ist mit dem Boot nicht zu erreichen.Wir können kaum glauben, was die Natur hier aus dem kargen Sandboden alles hervorzaubern kann!
Dienstag, d. 19.5. – Ausflug in die Felsgrotten vor Lagos. Mit unserem Dinghi trauen wir uns allerdings nicht hin, denn obwohl der Wind nachgelassen hat, steht draußen doch noch etwas Dünung; wer weiss, wie das in den Grotten und zwischen den Felsen zugeht. Wir überlassen also das Schippern den Profis und buchen uns gemeinsam mit einem portugiesischen Ehepaar und zwei französischen Urlauberinnen auf einer „Grotto Tour“ ein.Der Skipper bringt uns sicher durch die Felsformationen, und wir: wir staunen. Die Felsalgarve ist wirklich so, wie sie auf den Postkarten aussieht! Himmel blau, Wasser blau, und zwischendrin nichts als Sand, Strand und Felsen. Auf der Rückfahrt erlaubt sich der Skipper noch einen kleinen Spaß, dreht den Motor voll auf und bringt uns in Gleitfahrt zurück zur Hafeneinfahrt. Welch ein Gaudi!! – schade, dass unser Dinghi so langsam ist ….
Abends suchen wir uns ein nettes Restaurant in Lagos. Lagos hat eine schöne Altstadt, und trotz der vielen Touristen (sprich: unsereins) hat es sich etwas Authentisches bewahrt.Wir landen in einem Restaurant mit arabischem Einschlag. Es gibt Hummus, Couscous, Lammfleisch – aber der Ober begrüßt uns in perfektem Deutsch. Woher er das kann? Viele Jahre hat er in Hamburg gearbeitet, im Portugiesenviertel …..
Donnerstag, d. 21.5. – Es hat uns wieder in die Lagunen verschlagen! Wenige Meilen östlich von Lagos liegt die Lagune von Alvor. die durch die Flüsse „Farel“ und „Odiaxere“ entsteht. Obwohl die Einfahrt durch eine Steinmole befestigt und geschützt ist – ist die Lagune nur eingeschränkt zu befahren. Weite Teile fallen trocken, die Fahrrinne ist nur spärlich betonnt, und sein Ankerplätzchen muss man sich vorsichtig suchen. Wir fahren auf Sicht, finden kurz hinter der Mole vor einem kleinen Strand unser Plätzchen und werfen den Anker. Abends richten wir uns einen leckeren Salat an, packen unseren Grill ins Dinghi und machen uns auf zum Strand. Wir grillen uns ein paar Koteletts und genießen die Abendsonne mit zwei Dosen Sagres-Bier. So lässt es sich leben!
Die Nacht allerdings wird hart: Aus unerklärlichen Gründen bekommen wir einen fürchterlichen Schwell und machen kaum ein Auge zu. Der Anker hält – dem macht der Schwell nichts aus.
Freitag, d. 22.5. – Morgens Walken und Yoga am Strand. Schwimmen wollen wir dann vom Boot aus. Doch: Igitt, was ist das? Kaum zurück, sehen wir TinLizzy in Schwaden von Modder schwimmen. Wir haben ablaufendes Wasser, es kommt: Flusswasser, und das riecht: nach Kloake!!Uns vergeht die Lust am Schwimmen, und wir machen mit dem Dinghi einen Ausflug nach Alvor.
In der Lagune vor Alvor liegen jede Menge Yachties vor Anker, und bei so mancher sieht es so aus, als ob sie schon jahrelang nicht mehr bewegt worden wäre…. Die Stadt selbst ist fest in der Hand englischer Touristen. Erstaunlicherweise erkennt man sie schon von weitem: die Männer – obwohl offensichtlich nette, zivilisierte Familienväter – zeigen eine deutliche Vorliebe für Tattoos. Noch nie so viele Tätowierte auf einem Haufen gesehen!