Oktober 2014 – Mittlerweile ist der Monat halb vorbei und wir wollten eigentlich längst in Lissabon sein. Unsere Kanaren-Törns mussten wir absagen (so sorry!! ), denn leider bin ich immer noch krank, und wir sind in Baiona eingeweht. Wird langsam nervig. Dabei hat alles so gut angefangen! :::::
Crew-Wechsel. Am Sonntag, den 28. September gehen Sohn Felix und ich an Bord, um mit Jochen und TinLizzy die spanischen Rias zu erkunden und schließlich gen Lissabon zu segeln. Ein knackiges Azorenhoch hält sich wacker und soll uns in den nächsten Tagen allerfeinsten Sonnenschein und leichte Winde aus Nord-Ost bescheren. Sieht alles nach einem entspannten Törn aus!
Nach einem ruhigen Touristen-Tag mit Sightseeing in La Coruna segeln wir am Dienstag zunächst nach Corme im Ria Laxe. Schon um 18:00 fällt der Anker. Die kleine Bucht ist wunderschön, und Jochen und Felix nutzen die letzten Sonnenstunden für ein ausgiebiges Bad in der Atlantik-Dünung. Der Abend wäre perfekt, wenn nicht bei mir – Barbara – irgendwie parallel mit dem Luftdruck die Körpertemperatur gestiegen wäre. Es ist nicht mehr zu verdrängen: Ich habe mir aus Hamburg wohl einen garstigen grippalen Infekt mitgebracht. Der wütete schon in Felix´ WG, und als ich kürzlich dort war, um meinem kranken Sohn den Kühlschrank aufzufüllen und Wäsche zu waschen, müssen sich die kleinen Mistviecher auch bei mir eingenistet haben. Also: Grippe angesagt.
Glücklicherweise ist meine Koje bequem, die Jungs decken mich mit reichlich Medizin ein, kochen immer sehr lecker, und so segeln wir einfach weiter, allerdings mit kürzeren Schlägen, und abends immer schön im Hafen oder vor Anker. Von Corme zunächst nach Ria Camarinas, dann rund Cabo Finisterre nach Sardinero de Abajo. Jochen und Felix segeln, ich hüte die Koje. Das Fieber kommt und geht, manchmal gehts mir gut, dann komme ich zum Essen mal raus und halte ein bisschen die Nase in die Sonne….
Die Küste ist wunderschön – doch nach tagelanger Fieberei sind meine Augen dafür nicht mehr empfänglich. Wir segeln nach Portosin, dann San Vincente. Jochen und Felix sind begeistert, aber für mich sieht mittlerweile alles nur noch gleich aus. Ich will jetzt irgendwo ankommen und einfach nur noch in Ruhe krank sein!
Am 5. Oktober laufen wir Bayona an. Wie auf Bestellung hat Rasmus auf den Knopf gedrückt und die Nordwinde abgeschaltet. Das Azorenhoch ist verschwunden, stattdessen tobt sich jetzt über den Nordatlantik ein dickes Tief nach dem anderen aus und beschert dem Norden Sturm und Wellen satt. Das passt zu meinem Gemütszustand, aber für unseren Törn bedeutet es vorerst das Ende: Bei dieser Wetterlage kommen wir nicht mehr nach Lissabon!
Wir machen das Beste draus. Die Jungs erkunden die Gegend (wahnsinnig schön), besorgen mir einen Arzt (und noch mehr Medizin, die auch nicht hilft…), und ich, ich schniefe still vor mich hin….
Am 10.Oktober schließlich macht Sohn Felix sich wieder auf den Heimweg. Von Vigo aus geht ein Flieger nach Hamburg….